Umweltminister Dr. Marcel Huber besucht den Fischereiverein

Die Isen ist immer noch und immer wieder für Überraschungen gut. Jedenfalls hat der bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber ganz schön gestaunt über das, was ihm unser Vorstand bei einem gemeinsamen Spaziergang präsentieren konnte. Über Bachmuscheln zum Beispiel. „Meine Herren, Sie haben mir faszinierende Eindrücke vermittelt“, sagte Huber. Dr. Manfred Holzner und Hans Salfer wiederum dankten dem Minister für das konstruktive Gespräch. Unter anderem gab er unserem Verein Ratschläge, was wir gegen schädliche Einträge von Pestiziden und Erdreich in unsere Gewässer tun können.
Als Marcel Huber im Frühjahr von der Staatskanzlei wieder an die Spitze des Umweltministeriums gewechselt war, hatten wir ihn zu diesem informellen Treffen eingeladen. Er ist ja auch Stimmkreisabgeordneter in Mühldorf und wir dachten uns, es schadet nicht, wenn der Umweltminister über die Fischgewässer vor seiner eigenen Haustür Bescheid weiß. Einen ganzen Vormittag ließ sich der CSU-Politiker die Isen und einige Nebengewässer zeigen und stellte fachkundig Fragen. Es stellte sich heraus, dass er sich schon sehr gut auskannte.
Als Ampfinger sei er an und mit der Isen aufgewachsen, sagte Marcel Huber und erzählte, wie er als Feuerwehrkommandant mit dem Hochwasserschutz befasst war. Manfred Holzner und Hans Salfer waren beeindruckt, wie vertraut dem Minister die Isen ist, in der unser Verein von oberhalb Peitzabruck bis zur Mündung in den Inn fast durchgängig für die Fischhege verantwortlich ist. Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts seien ökologische Todsünden begangen worden, als der Fluss begradigt worden sei, sagte Huber. Und vor 60 Jahren habe sich der Zustand mit der Uferbefestigung nochmals zulasten der im Wasser lebenden Tiere verschlechtert. „Zweifellos ist die morphologische Situation der Isen verbesserbar“, sagte er Minister und versprach Holzner und Salfer sich dafür einzusetzen. Er meinte beispielsweise eine mögliche Renaturierung von Uferstrukturen.
Als erfreulich bezeichnete Huber einerseits „die Vielfalt der autochthonen Arten, also der heimischen Fische“. Andererseits teile er die Sorgen von uns Fischern über den Erhalt der Bestände. Holzner legte an einigen Stellen der Isen dar, dass für einige Fischarten wie die Nase streckenweise eine natürliche Fortpflanzung schwer bis unmöglich geworden ist. Er wählte Stellen, an denen sich über dem Kies eine Schicht von Sedimenten abgelagert hat –Einträge aus landwirtschaftlich genutzten Flächen. Marcel Huber bat uns als Verein, dass wir uns mit dem Amt für Landwirtschaft und Ernährung ins Benehmen setzen. Denn es sei notwendig, die Landwirte entlang der Isen, ähnlichen Flüssen sowie ihren Nebengräben ausreichend über lukrative Fördermittel zu unterrichten, um durch großzügige Gewässerrandstreifen Einträge von Erdreich und Pflanzenschutzmitteln zu unterbinden.
Als unser Vorsitzender mit einem Schaubecher Bachmuscheln aus einem Nachbarbächlein der Isen holte, reagierte Umweltminister Huber begeistert. Kleine Fließgewässer wie dieses hält der CSU-Politiker für eine mustergültige Alternative zu sogenannten Fischtreppen, an denen Fische Staustufen und Wasserkraftwerke überwinden können. „Wenn Fischer und Triebwerksbesitzer zusammenarbeiten, ist das Gold wert“, sagte Huber und sprach sich für individuelle Lösungen beim Festlegen von Restwassermengen an Wasserkraftwerken aus. Erstaunt zeigte er sich auch von den Berichten über die Zunahme des Klimagewinners Waller in der Isen und des Amerikanischen Signalkrebses im Bereich Winhöring. Um diese Arten in Schach zu halten, wünschte er uns allen „Petri Heil“.

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