Baumaßnahme an der Isen in Winhöring
Wer in den letzten Wochen an der Isen oberhalb dem Stadtgebiet in Winhöring war, hat sich sicher über die Baustelle mitten in der Isen gewundert. Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein hat die lange erwartete Durchgängigkeit am Querbauwerk in Angriff genommen. Das 1954 betonierte Sohlstützbauwerk wird in teilen geöffnet aber die Sohle bleibt als Fundament erhalten. Über eine sogenannte Rauhe Rampe wird ein Gerinne über eine Strecke von ca. 150m gebaut, die den Aufstieg der Fische in den oberen Teil der Isen ermöglichen wird. So können nach Fertigstellung bis zum Jahresende unsere Fische wieder hin und her wandern. Eine ähnliche Maßnahme wurde bereits vor zwei Jahren unterhalb Winhöring beim Sportplatz realisiert. Zu beginn der Baumaßnahme wurden von unseren Gewässerwarten und Helfern auf den Flächen Muscheln (Anodonta anatina) abgesammelt und in den Oberlauf umgesetzt. Am 5. Oktober wurden unterhalb dem Betonbauwerk durch Elektrobefischung die Fische geborgen und nach Art und Anzahl genau dokumentiert. Die Fische wurden weit unterhalb der Maßnahme wieder in die Isen zurückgesetzt. Wen es interessiert, was gefangen wurde, der kann sich im Bereich Download die Fangstatistik herunterladen. Es zeigte sich eine sehr erfreuliche Vielfalt und große Menge von 20 verschieden Fischarten. Aitel und Nasen waren am stärksten vertreten. Erfreulich ist, dass das ganze Spektrum von Kleinen bis großen Fischen vertreten ist. Ein gesunder Aufbau der Altersstruktur konnte festgestellt werden. Im Gegensatz dazu wurde am letzten Freitag, am 11. Oktober als Vergleich die Flussstrecke oberhalb des noch bestehenden Querbauwerks auf etwa 150m Länge elektrisch befischt. Dort zeigte sich eine weit geringere Artenvielfalt und wesentlich weniger Fischbestand mit meist nur kleinen Fischen. Ein gesunder Altersaufbau war nicht gegeben. Besonders deutlich wird es bei Betrachtung des Nasenbestandes. Während oberhalb des Absturzes nur Jungfische und nur ein adultes Tier erfasst wurden, zeigte sich in der Stadt hier ein kompletter Altersgeschichteter Bestandsaufbau mit mehreren Jahrgängen. Auch das Fehlen der Rutte oberhalb des noch bestehenden Wehres, trotz der Befischung mehrerer Steinbuhnen als idealem Lebensraum ist ein deutliches Zeichen. Auch diesen Bericht können sich Interessierte im Bereich Download ansehen. Wir gehen davon aus, dass das schlechtere Aufkommen der noch fehlenden Durchgängigkeit geschuldet ist. Es ist zu hoffen, dass sich nach der Fertigstellung der Maßnahme durch die neue Wandermöglichkeit ein gesunder und vielfältiger Fischbestand aufbauen wird.
Vielen Dank an unsere Vorstände Dr. Manfred Holzner, Toni Lischka, unsere Gewässerwarte Tom Stießberger, Gunther Mattern, Chris Arnold, Manfred Dirschl und Helferin Franziska Blankenburg und Christian Orthuber, für Ihren außergewöhnlichen und unermüdlichen Einsatz und die ständige Begleitung der Baumaßnahme durch E-Befischung, Umsetzen der Fische und Dokumentation der Fangergebnisse.